Mit grünem Beispiel voran
Jasmin Fidyka, Projektmanagerin des Grüngitter-Projektes des Landkreises Bad Kissingen, schulte die Bauhofleiter von Bad Kissingen, Oberthulba, Burkardroth, Bad Bocklet, Münnerstadt, Nüdlingen, Maßbach, Rannungen, Oerlenbach, Thundorf zum Thema „Insektenfreundliche Pflege kommunaler Grünflächen und Neophytenbekämpfung“. Treffpunkt war die Straßenmeisterei des Landkreises Bad Kissingen in Oerlenbach.
Artenvielfalt wird bei uns groß geschrieben. Darum hat der Landkreis Bad Kissingen im letzten Jahr das BayernNetzNatur-Projekt „Grüngitter“ auf den Weg gebracht. Inhaltlich geht es in dem Gemeinschaftsprojekt nicht nur darum mehr Blühflächen anzulegen, sondern auch um sinnvolle Flächenpflege. Fachlich begleitet wird „Grüngitter“ von Jasmin Fidyka. Bereits Mitte September hatte sie im Rahmen des interkommunalen Bauhofleitertreffens der Allianzen Fränkisches Saaletal und Kissinger Bogen über das Thema referiert. Jetzt waren die verbleibenden Kollegen an der Reihe.
Die Projektmanagerin informierte die Bauhofleiter vor allem darüber, wie Flächen - sowohl inner- als auch außerorts - prinzipiell insektenfreundlich und wildtierschonend bzw. auch mit dem Mulchgerät gepflegt werden können. Wichtige Punkte waren die Reduktion der Pflegehäufigkeit sowie das Belassen von Altgrasstreifen. Da den Gemeinden aktuell lediglich nur Mulchgeräte zur Verfügung stehen, wurde umfassend darüber informiert, wie unter Einhaltung der Verkehrssicherheit auch Rückzugsbereiche für Tiere in Form von Nahrungs-, Versteck- und Überwinterungsflächen erhalten werden können, indem Bereiche nur einmal pro Jahr oder alle zwei bis drei Jahre gepflegt werden. Als Grundlagen dienten zahlreiche Beispielfotos von gepflegten Flächen mit dem Mulchgerät. Altgrasbestände sehen zwar nicht besonders hübsch aus, bieten allerdings ganzjährig, insbesondere in den Wintermonaten, wenn die Tiere kaum noch geeignete Lebensräume vorfinden, Nahrungs- und Unterschlupfmöglichkeiten. Es ist daher wichtig, dass die Bürgerinnen und Bürger diesbezüglich sensibilisiert werden und die örtlichen Bauhöfe bei der Förderung der biologischen Vielfalt unterstützen.
Der zweite Teil des Treffens widmete sich der Bekämpfung von eingewanderten Pflanzen, die die Naturräume vereinnahmen, den so genannten Neophyten. Besonderes Augenmerk wurde dabei auf das orientalische Zackenschötchen gelegt. Es wurde über die Ausbreitung im Landkreis, Biologie und Bekämpfungsstrategien gesprochen. Eine zweite Schulung zur Bestimmung und Erkennung des Zackenschötchens ist im Frühjahr geplant.
Im Anschluss an den interaktiven Vortrag wurden Erfahrungen ausgetauscht und Probleme sowie Lösungsmöglichkeiten erörtert.